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ap_txt_automatischeperimetrie [2025-08-04 07:41]
Ulrich Schiefer [3.5 Befunddarstellung, -wiedergabe und interpretation]
ap_txt_automatischeperimetrie [2025-08-16 08:43] (aktuell)
Herbert Jägle [3. Automatische statische Perimeter]
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-===== 3. Automatische statische Perimeter =====+===== 3. Automatische statische Perimetrie =====
  
 ==== 3.1 Untersuchungsziel ==== ==== 3.1 Untersuchungsziel ====
  
-Mit der automatischen statischen Perimetrie wird die topographische Verteilung der Empfindlichkeit für Lichtunterschiede innerhalb des Gesichtsfeldes geprüft, am häufigsten mit ortsfesten Reizen wechselnder Leuchtdichte (statische Perimetrie). Die Verwendung bewegter Reize (kinetische Perimetrie) bei automatischen Geräten ist im Kapitel "[[KP_TXT_KinetischePerimetrie]]abgehandelt.+Mit der automatischen statischen Perimetrie wird die topographische Verteilung der Empfindlichkeit für Lichtunterschiede innerhalb des Gesichtsfeldes geprüft, am häufigsten mit ortsfesten Reizen wechselnder Leuchtdichte (statische Perimetrie). Die Verwendung bewegter Reize (kinetische Perimetrie) bei automatischen Geräten ist im Kapitel [[KP_TXT_KinetischePerimetrie]] abgehandelt.
  
  
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 ==== 3.3 Indikation ==== ==== 3.3 Indikation ====
  
-Die automatische statische Perimetrie wird einerseits diagnostisch zur Abklärung von (unklaren) Sehstörungen, zur Lokalisationsdiagnostik von Sehbahnläsionen mit Auswirkungen auf das zentrale und periphere Gesichtsfeld, zur Verlaufskontrolle bekannter Gesichtsfelddefekte sowie andererseits für differenzierte Eignungstests, z.B. Fahreignung oder zur Flugtauglichkeit eingesetzt. Gutachterlich sind die Ergebnisse der automatischen statischen Rasterperimetrie nur unter Einhaltung vorgeschriebener Mindestanforderungen in Bezug auf Untersuchungsstrategien, technische Geräteeinrichtungen, Rasteranordnungen/Prüfpunktdichten und Exzentrizitäten (sh. Empfehlungen ...) +Die automatische statische Perimetrie wird einerseits diagnostisch zur Abklärung von (unklaren) Sehstörungen, zur Lokalisationsdiagnostik von Sehbahnläsionen mit Auswirkungen auf das zentrale und periphere Gesichtsfeld, zur Verlaufskontrolle bekannter Gesichtsfelddefekte sowie andererseits für differenzierte Eignungstests, z.B. Fahreignung oder zur Flugtauglichkeit eingesetzt. Gutachterlich sind die Ergebnisse der automatischen statischen Rasterperimetrie nur unter Einhaltung vorgeschriebener Mindestanforderungen in Bezug auf Untersuchungsstrategien, technische Geräteeinrichtungen, Rasteranordnungen/Prüfpunktdichten und Exzentrizitäten (sh. z.B. Empfehlungen zur [[https://dog.org/fuer-aerzte/leitlinien-stellungnahmen-empfehlungen/fahrerlaubnis-strassenverkehr/stellungnahmen-fahrerlaubnis/fahreignungsbegutachtung|Fahreignungsbegutachtung]]) verwertbar – und zwar nur dann, wenn diese einen altersentsprechenden Normalbefund zeigen 
 +Im Falle von pathologischen Gesichtsfeldbefunden oder bei Untersuchung von Patienten mit erheblich eingeschränkter Kooperation ist dagegen die (manuelle) kinetische Perimetrie heranzuziehen, deren Befunde gutachterlich letztverbindlich sind (shKapitel [[kp_txt_kinetischeperimetrie]]).
  
---> @ Herbert: Bitte hier "link" auf die entsprechenden Empfehlungen der Verkehrskommission in Bezug auf die zu verwendenden Prüfpunktraster einbauen. +Unter „(manueller) kinetischer Perimetrie“ wird die Untersuchung an einem vollständig kalibrierten GOLDMANN-Perimeter oder gleichwertigen technischen Nachbauten oder an geeigneten Automatik-Perimetern verstanden, die eine Darbietung kinetischer Testreize ermöglicht, welcher der manuell geführten Stimulusbewegung am GOLDMANN-Perimeter weitgehend entspricht. Die Liste der diesbezüglich zugelassenen Automatik-Perimeter findet sich im (sh. Kapitel [[kp_txt_kinetischeperimetrie]]) unter [[kp_txt_kinetischeperimetrie#Gerätetabellen]].
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-verwertbar – und zwar nur dann, wenn diese einen altersentsprechenden Normalbefund zeigen.  +
-Im Falle von pathologischen Gesichtsfeldbefunden oder bei Untersuchung von Patienten mit erheblich eingeschränkter Kooperation ist dagegen die (manuelle) kinetische Perimetrie heranzuziehen, deren Befunde gutachterlich letztverbindlich sind (sh. Kapitel "Kinetische Perimetrie"). +
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---> @ Herbert: Bitte hier "link" auf dieses Kapitel einbauen. +
-  +
-Unter „(manueller) kinetischer Perimetrie“ wird die Untersuchung an einem vollständig kalibrierten GOLDMANN-Perimeter oder gleichwertigen technischen Nachbauten oder an geeigneten Automatik-Perimetern verstanden, die eine Darbietung kinetischer Testreize ermöglicht, welcher der manuell geführten Stimulusbewegung am GOLDMANN-Perimeter weitgehend entspricht. Die Liste der diesbezüglich zugelassenen Automatik-Perimeter findet sich im (sh. Kapitel "Kinetische Perimetrie") unter Pkt3.9.. +
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---> @ Herbert: Bitte hier entsprechenden Querverweis einbauen. +
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-Die (manuelle) kinetische Perimetrie ist für die Begutachtung zur Kraftfahreignung ("FeV"), im Sozialversicherungs- bzw. im Blindenwesen und bei der gesetzlichen und privaten Unfallversicherung unverzichtbar, zumindest bei hierdurch nachgewiesenem Entschädigungs- oder Leistungsanspruch.  +
- +
---> @ Herbert: Bitte im vorangehenden Absatz noch die Querverweise verlinken+
  
 +Die (manuelle) kinetische Perimetrie ist für die Begutachtung zur Kraftfahreignung ([[https://dog.org/fuer-aerzte/leitlinien-stellungnahmen-empfehlungen/fahrerlaubnis-strassenverkehr/stellungnahmen-fahrerlaubnis/fahreignungsbegutachtung|Fahreignungsbegutachtung]]), im Sozialversicherungs- bzw. im Blindenwesen und bei der gesetzlichen und privaten Unfallversicherung unverzichtbar, zumindest bei hierdurch nachgewiesenem Entschädigungs- oder Leistungsanspruch.
  
 Für die Gesichtsfelduntersuchung bei Patienten mit hinreichender Mitarbeit kommt heutzutage überwiegend die automatische statische (Raster-)Perimetrie zur Anwendung. Die vorwählbare Strategie der statischen Lichtunterschiedsempfindlichkeits-Messung und die vorab spezifizierte Dichte des Prüfpunktrasters lassen bei automatisch überwachten physikalischen Eigenschaften des Gerätes eine angemessene Sensitivität und Reproduzierbarkeit der Befunde erwarten. Verschiedene Qualitätsindikatoren erlauben eine Abschätzung der Verlässlichkeit des Befundes. Die statische automatische schwellenbestimmende Perimetrie kommt überwiegend im zentralen Gesichtsfeldbereich (innerhalb einer Exzentrizität von 30°) zur Anwendung.  Für die Gesichtsfelduntersuchung bei Patienten mit hinreichender Mitarbeit kommt heutzutage überwiegend die automatische statische (Raster-)Perimetrie zur Anwendung. Die vorwählbare Strategie der statischen Lichtunterschiedsempfindlichkeits-Messung und die vorab spezifizierte Dichte des Prüfpunktrasters lassen bei automatisch überwachten physikalischen Eigenschaften des Gerätes eine angemessene Sensitivität und Reproduzierbarkeit der Befunde erwarten. Verschiedene Qualitätsindikatoren erlauben eine Abschätzung der Verlässlichkeit des Befundes. Die statische automatische schwellenbestimmende Perimetrie kommt überwiegend im zentralen Gesichtsfeldbereich (innerhalb einer Exzentrizität von 30°) zur Anwendung. 
-Für das periphere Gesichtsfeld (jenseits einer Exzentrizität von 30°) empfiehlt sich eher der Einsatz schwellennah-überschwelliger statischer (Schnell-)Strategien oder alternativ die manuelle kinetische Perimetrie bzw. die computergesteuerte kinetische Technik oder (sh. "[[KP_TXT_KinetischePerimetrie]]")+Für das periphere Gesichtsfeld (jenseits einer Exzentrizität von 30°) empfiehlt sich eher der Einsatz schwellennah-überschwelliger statischer (Schnell-)Strategien oder alternativ die manuelle kinetische Perimetrie bzw. die computergesteuerte kinetische Technik oder (sh. [[kp_txt_kinetischeperimetrie]]).
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---> @ Herbert: Bitte im vorangehenden Absatz noch die Querverweise verlinken +
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-Bezüglich der perimetrischen //Methodik// , u.a. in Bezug auf die Wahl der adäquaten (Nah-)Korrektion, wird auf das entsprechende Kapitel im Abschnitt "Kinetische Perimetrie" verwiesen.+
  
---> @ Herbert: Bitte im vorangehenden Absatz noch die Querverweise verlinken (Kapitel 4.4.)+Bezüglich der perimetrischen //Methodik// , u.a. in Bezug auf die Wahl der adäquaten (Nah-)Korrektion, wird auf das entsprechende Kapitel [[kp_txt_kinetischeperimetrie]] im Abschnitt [[kp_txt_kinetischeperimetrie#Methodik]] verwiesen.
  
 ==== 3.4 Fehlerquellen ==== ==== 3.4 Fehlerquellen ====
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 Für die Visualisierung der Abweichung von der (Alters- und Exzentrizitäts-bezogenen) Empfindlichkeitsnorm lässt sich auch das "Signifikanzniveau der Abweichung" verwenden. Die Wahrscheinlichkeit, mit welcher der jeweilige lokale Schwellenwert von einer alterskorrigierten Normalpopulation abweicht, ist hierbei als Graustufen und/oder Mustersymbol dargestellt. Aufgrund der (para-)zentral geringeren Streubreiten werden in diesem Exzentrizitätbereich bereits subtile Abweichungen von lokalen altersbezogenen Empfindlichkeits-Normwerten bereits mit geringer Irrtumswahrscheinlichkeit und somit deutlich als eindeutig pathologisch ausgewiesen, während ähnlich geringe Abweichungen in größerer Exzentrizität in einem derartigen "Probability-Plot" kaum zutage treten. Somit kommt ein bestimmter Empfindlichkeitsverlust bei parazentraler Lage auffälliger zum Ausdruck als peripher, wodurch seine klinische Relevanz visualisiert werden soll. Vice versa kann und darf aus  derartiger "p-Wert-Darstellungen" unmittelbar auf die lokale Defekttiefe zurückgeschlossen werden. Für die Visualisierung der Abweichung von der (Alters- und Exzentrizitäts-bezogenen) Empfindlichkeitsnorm lässt sich auch das "Signifikanzniveau der Abweichung" verwenden. Die Wahrscheinlichkeit, mit welcher der jeweilige lokale Schwellenwert von einer alterskorrigierten Normalpopulation abweicht, ist hierbei als Graustufen und/oder Mustersymbol dargestellt. Aufgrund der (para-)zentral geringeren Streubreiten werden in diesem Exzentrizitätbereich bereits subtile Abweichungen von lokalen altersbezogenen Empfindlichkeits-Normwerten bereits mit geringer Irrtumswahrscheinlichkeit und somit deutlich als eindeutig pathologisch ausgewiesen, während ähnlich geringe Abweichungen in größerer Exzentrizität in einem derartigen "Probability-Plot" kaum zutage treten. Somit kommt ein bestimmter Empfindlichkeitsverlust bei parazentraler Lage auffälliger zum Ausdruck als peripher, wodurch seine klinische Relevanz visualisiert werden soll. Vice versa kann und darf aus  derartiger "p-Wert-Darstellungen" unmittelbar auf die lokale Defekttiefe zurückgeschlossen werden.
  
-Die Interpretation eines Gesichtsfeldes muss die Qualitätsindikatoren ([[#Qualitätskriterien | "Qualitätskriterien"]])  +Die Interpretation eines Gesichtsfeldes muss die Qualitätsindikatoren (sh. [[ap_txt_automatischeperimetrie#Qualitätskriterien]]) zur Abschätzung der Zuverlässigkeit beachten. Als erstes wird die Normalität eines Befundes beurteilt, als zweites die Art einer Abweichung vom Normalbefund in diffus oder lokalisiert differenziert. Danach bewertet man die topographische Anordnung lokalisierter Ausfälle (z.B. Nervenfaser- oder Quadrantenausfall?). Als letztes müssen die Befunde beider Augen miteinander in Beziehung gesetzt werden (homo- oder heteronym?). Kennwerte (Indizes) vereinfachen die Befundinterpretation durch Quantifizierung typischer Eigenschaften eines Gesichtsfeldes mit Hilfe einer Datenreduktion, oftmals unter Verlust der Ortsinformation. Hierdurch lässt sich die Verlaufsbeurteilung vereinfachen. Die am häufigsten gebrauchten Indizes sind der mittlere Empfindlichkeitsverlust (MD, Mittelwert aller Abweichungen von der alterskorrigierten normalen Empfindlichkeit), der besonders auf diffuse Schäden anspricht, und die Verlustvarianz (Varianz der einzelnen Abweichungen von der Altersnorm an allen Positionen), die ein Maß für die Irregularität der Defekte darstellt. Bei der bevorzugt angewandten korrigierten Verlustvarianz (CLV bei Octopus- Geräten oder CPSD bei Humphrey- Geräten) ist die Verlustvarianz, welche in Bezug die Kurzzeitfluktuation (mittlere quadratische Abweichung von Doppelbestimmungen innerhalb ein- und derselben Gesichtsfelduntersuchung) korrigiert wurde. Zur globalen Befundinterpretation hat sich darüber hinaus die o.g. kumulative Defektkurve ("Bebie"-Kurse, s. sh. erster Absatz dieses Kapitels) bewährt. 
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---> @ Herbert: Bitte Verweis überprüfen/einrichten +
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-zur Abschätzung der Zuverlässigkeit beachten.  +
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-Als erstes wird die Normalität eines Befundes beurteilt, als zweites die Art einer Abweichung vom Normalbefund in diffus oder lokalisiert differenziert. Danach bewertet man die topographische Anordnung lokalisierter Ausfälle (z.B. Nervenfaser- oder Quadrantenausfall?). Als letztes müssen die Befunde beider Augen miteinander in Beziehung gesetzt werden (homo- oder heteronym?). Kennwerte (Indizes) vereinfachen die Befundinterpretation durch Quantifizierung typischer Eigenschaften eines Gesichtsfeldes mit Hilfe einer Datenreduktion, oftmals unter Verlust der Ortsinformation. Hierdurch lässt sich die Verlaufsbeurteilung vereinfachen. Die am häufigsten gebrauchten Indizes sind der mittlere Empfindlichkeitsverlust (MD, Mittelwert aller Abweichungen von der alterskorrigierten normalen Empfindlichkeit), der besonders auf diffuse Schäden anspricht, und die Verlustvarianz (Varianz der einzelnen Abweichungen von der Altersnorm an allen Positionen), die ein Maß für die Irregularität der Defekte darstellt. Bei der bevorzugt angewandten korrigierten Verlustvarianz (CLV bei Octopus- Geräten oder CPSD bei Humphrey- Geräten) ist die Verlustvarianz, welche in Bezug die Kurzzeitfluktuation (mittlere quadratische Abweichung von Doppelbestimmungen innerhalb ein- und derselben Gesichtsfelduntersuchung) korrigiert wurde. Zur globalen Befundinterpretation hat sich darüber hinaus die o.g. kumulative Defektkurve ("Bebie"-Kurse, s. sh. erster Absatz dieses Kapitels) bewährt. +
 Die Werte für die Indizes lassen sich bei den unterschiedlichen Perimetern nicht unmittelbar miteinander vergleichen (u.a. weil sich die maximal erreichbaren Stimulus-Leuchtdichtewerte unterscheiden, die Prüfpunktanordnungen und auch die Berechnungsmethoden der Indizes unterscheiden). Die Werte für die Indizes lassen sich bei den unterschiedlichen Perimetern nicht unmittelbar miteinander vergleichen (u.a. weil sich die maximal erreichbaren Stimulus-Leuchtdichtewerte unterscheiden, die Prüfpunktanordnungen und auch die Berechnungsmethoden der Indizes unterscheiden).
  
-Für Verlaufskontrollen sollten die Messparameter und die verwendete Strategie möglichst beibehalten werden. Bei der Interpretation von Befundänderungen sind neben Fehlerquellen ([[#Fehlerquellen |s. Absatz "Fehlerquellen"]])  +Für Verlaufskontrollen sollten die Messparameter und die verwendete Strategie möglichst beibehalten werden. Bei der Interpretation von Befundänderungen sind neben Fehlerquellen (sh. [[ap_txt_automatischeperimetrie#Fehlerquellen]]) auch zunehmende Linsentrübungen, Änderungen der Pupillenweite, Übungs- und Ermüdungseffekte und auch die Langzeitfluktuation (Varianz, bezogen auf verschiedene perimetrische Untersuchungssitzungen, meist im Abstand von mehreren Monaten) zu berücksichtigen. Besonders der erste Befund eines perimetrisch noch unerfahrenen Patienten muss zurückhaltend beurteilt werden. Im Zweifelsfall hilft eine kurzfristige Wiederholung oder ein alternatives Verfahren, z.B. die manuelle Perimetrie. Qualitätsindikatoren (sh. [[ap_txt_automatischeperimetrie#Qualitätskriterien]]) lassen die Verlässlichkeit eines Befundes abschätzen. Eine dauerhafte Speicherung der Einzelbefunde in einer Datenbank erleichtert die Verlaufskontrolle durch die Möglichkeit nachträglicher Analysen. Spezielle Computerprogramme haben zum Ziel – trotz der störenden Langzeitfluktuation – statistisch signifikante lokale und globale Trends zu eruieren. Hierfür wurden neben empirischen Bewertungskategorien verschiedene statistische Verfahren benutzt, z.B. ein t-Test oder lineare Regressionen. Auch die kumulative Defektkurve ("Bebie"-Kurve) und Boxplots, welche den Median und umgebenden Quartile von Schwellenwerten abbilden, eignen sich zur globalen Verlaufsbewertung.
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---> @ Herbert: Bitte Verweis überprüfen +
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-auch zunehmende Linsentrübungen, Änderungen der Pupillenweite, Übungs- und Ermüdungseffekte und auch die Langzeitfluktuation (Varianz, bezogen auf verschiedene perimetrische Untersuchungssitzungen, meist im Abstand von mehreren Monaten) zu berücksichtigen. Besonders der erste Befund eines perimetrisch noch unerfahrenen Patienten muss zurückhaltend beurteilt werden. Im Zweifelsfall hilft eine kurzfristige Wiederholung oder ein alternatives Verfahren, z.B. die manuelle Perimetrie. Qualitätsindikatoren (siehe unten) +
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---> @ Herbert: Bitte Verweis einsetzen +
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-lassen die Verlässlichkeit eines Befundes abschätzen. Eine dauerhafte Speicherung der Einzelbefunde in einer Datenbank erleichtert die Verlaufskontrolle durch die Möglichkeit nachträglicher Analysen. Spezielle Computerprogramme haben zum Ziel – trotz der störenden Langzeitfluktuation – statistisch signifikante lokale und globale Trends zu eruieren. Hierfür wurden neben empirischen Bewertungskategorien verschiedene statistische Verfahren benutzt, z.B. ein t-Test oder lineare Regressionen. Auch die kumulative Defektkurve ("Bebie"-Kurve) +
---> @ Herbert: Bitte hier Verweis einbringen +
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-und Boxplots, welche den Median und umgebenden Quartile von Schwellenwerten abbilden, eignen sich zur globalen Verlaufsbewertung. +
  
 ==== 3.6 Qualitätskriterien ==== ==== 3.6 Qualitätskriterien ====
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   - Gemeinsame Verkehrskommission von DOG und BVA: Empfehlungen der DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft und des BVA Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. Anleitung für die augenärztliche Untersuchung und Beurteilung zum Führen von Kraftfahrzeugen. DOG und BVA, 7. vollständig überarbeitete Auflage (2019)   - Gemeinsame Verkehrskommission von DOG und BVA: Empfehlungen der DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft und des BVA Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. Anleitung für die augenärztliche Untersuchung und Beurteilung zum Führen von Kraftfahrzeugen. DOG und BVA, 7. vollständig überarbeitete Auflage (2019)
   - Schiefer, U., Wörner, M., Zobor, D.: "Supervised Automated Kinetic Perimetry" (SAKP) mit simulierten Gesichtsfelddaten - Vorstellung einer neuen Untersuchungstechnik. Klin. Monatsbl. Augenheilkd. doi: 10.1055/a-2427-3556 (2024)   - Schiefer, U., Wörner, M., Zobor, D.: "Supervised Automated Kinetic Perimetry" (SAKP) mit simulierten Gesichtsfelddaten - Vorstellung einer neuen Untersuchungstechnik. Klin. Monatsbl. Augenheilkd. doi: 10.1055/a-2427-3556 (2024)
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---> @ Herbert: Bitte Frau MELE um die aktuelle Fassung der o.g. DIN EN ISO 12866 (aktueller Pkt. 6) bitten und ggf. überarbeitetes / aktualisiertes Lit.-Zitat hier einbinden. 
  
 +==== 3.8 Geräteliste Automatik-/Computer-Perimeter ====
  
-==== 3.8 Gerätetabellen ====+Der Geräteanhang gibt in alphabetischer Reihenfolge eine Übersicht zu den Eigenschaften einiger auf dem deutschen Markt angebotener oder noch gebräuchlicher Computer-Perimeter. Die Daten beruhen auf Angaben der Hersteller. Sie sind angeordnet wie bei Gloor (1993) S. 59–103 (sh. [[ap_txt_automatischeperimetrie#Literatur]]).
  
-Der Geräteanhang gibt in alphabetischer Reihenfolge eine Übersicht zu den Eigenschaften einiger auf dem deutschen Markt angebotener oder noch gebräuchlicher Computer-PerimeterDie Daten beruhen auf Angaben der HerstellerSie sind angeordnet wie bei Gloor (1993S59–103shLiteraturverzeichnis.+Die Charakterisierung der Reize umfasst ihre Erzeugung (Projektionssystem, LED usw.) und die Sichtbarkeit der Orte ohne Reizdarbietung ("Maskierung"). Die //Reizmarkengrößen// sind im Goldmann Standard, bei Abweichung in Winkelminuten wiedergegeben, die Farben der Stimuli werden durch die entsprechende Wellenlänge charakterisiert. Der //Leuchtdichtebereich// des Reizes gibt den Leuchtdichtezuwachs, also die Differenz zwischen der Leuchtdichte des Reizes und seines Umfeldes, für den lichtschwächsten und den lichtstärksten Reiz in cd/m² wieder. Der //Kontrastbereich// nennt den schwächsten und stärksten Kontrast, ausgedrückt als Quotient zwischen Leuchtdichtezuwachs und Umfeldleuchtdichte (hierbei wird – sofern gerätetechnisch realisiert – auf die aktuell am häufigsten eingesetzte Umfeldleuchtdichte, d.h. auf 10 cd/m² , referenziert)Die //Lichtunterschiedsempfindlichkeit// (LUE) ist die Umkehrfunktion des Kontrastes: Die Werte sind in Dezibel (dBangegeben, dem negativen 10fachen dekadischen Logarithmus der LUEDer //LUE-Normalwert// für einen 20jährigen in einer Exzentrizität von 10° ist in Klammern aufgeführt. Sofern nicht anders vermerktwird dieser mit +10 dB angenommenBezüglich der dynamischen Breite wird es als nicht sinnvoll betrachtet, den gesamten Bereich zwischen minimalem und maximalem LUE-Wert anzugeben, da sehr lichtschwache Reizmarken nur selten vorkommen. Sinnvoller erscheint es daher, die sog. //nutzbare dynamische// Breite aufzuführen. Diese gibt die Differenz zwischen dem Normalwert der LUE für einen 20-jährigen in einer Exzentrizität von 10° (+10 dB, s.o.) und dem Wert für die niedrigste darstellbare LUE in dB (entsprechende dem gerätespezifisch maximal darstellbaren Kontrast) an. (Bei einem Stimulus LUE-Bereich von -25 dB bis +25 dB und einem LUE-Normwert von +10 dB beträgt die //gesamte// dynamische Breite des Geräts (+25 dB – [-25 dB] = 50 dB) und die //nutzbare// dynamische Breite (+10 dB – (–25 dB) = 35 dB).
  
---> @ Herbert, bitte ggf. direkten "Link" au o.g. Lit.-Verzeichnis setzen.+Weitere Details zu Definitionen der aufgelisteten Merkmale der Geräte finden sich bei Gloor (1993) S71-72.
  
-Die Charakterisierung der Reize umfasst ihre Erzeugung (Projektionssystem, LED usw.) und die Sichtbarkeit der Orte ohne Reizdarbietung ("Maskierung"). Die //Reizmarkengrößen// sind im Goldmann Standard, bei Abweichung in Winkelminuten wiedergegeben, die Farben der Stimuli werden durch die entsprechende Wellenlänge charakterisiert. Der //Leuchtdichtebereich// des Reizes gibt den Leuchtdichtezuwachs, also die Differenz zwischen der Leuchtdichte des Reizes und seines Umfeldes, für den lichtschwächsten und den lichtstärksten Reiz in cd/ m² wieder. Der //Kontrastbereich// nennt den schwächsten und stärksten Kontrast, ausgedrückt als Quotient zwischen Leuchtdichtezuwachs und Umfeldleuchtdichte (hierbei wird – sofern gerätetechnisch realisiert – auf die aktuell am häufigsten eingesetzte Umfeldleuchtdichte, d.h. auf 10 cd/m² , referenziert). Die //Lichtunterschiedsempfindlichkeit// (LUE) ist die Umkehrfunktion des Kontrastes: Die Werte sind in Dezibel (dB) angegeben, dem negativen 10fachen dekadischen Logarithmus der LUE. Der //LUE-Normalwert// für einen 20jährigen in einer Exzentrizität von 10° ist in Klammern aufgeführt. Sofern nicht anders vermerkt, wird dieser mit +10 dB angenommen. Bezüglich der dynamischen Breite wird es als nicht sinnvoll betrachtet, den gesamten Bereich zwischen minimalem und maximalem LUE-Wert anzugeben, da sehr lichtschwache Reizmarken nur selten vorkommen. Sinnvoller erscheint es daher, die sog. //nutzbare dynamische// Breite aufzuführen. Diese gibt die Differenz zwischen dem Normalwert der LUE für einen 20-jährigen in einer Exzentrizität von 10° (+10 dB, s.o.) und dem Wert für die niedrigste darstellbare LUE in dB (entsprechende dem gerätespezifisch maximal darstellbaren Kontrast) an. (Bei einem Stimulus LUE-Bereich von -25 dB bis +25 dB und einem LUE-Normwert von +10 dB beträgt die //gesamte// dynamische Breite des Geräts (+25 dB – [-25 dB] = 50 dB) und die //nutzbare// dynamische Breite (+10 dB – (–25 dB) = 35 dB).+**Geräteliste Gesamtübersicht**\\
  
-Weitere Details zu Definitionen der aufgelisteten Merkmale der Geräte finden sich bei Gloor (1993) S. 7172. +  * [[GER_TAB_DiconPerimeterLD400]]
- +
---> @ Herbert, bitte mich daran erinnern, ggf. die Seitenangabe in Gloor zu überprüfen (vielleicht soll das heipen: S. 71-72); ich kann dies vor Ort nicht tun, da ich hier keinen Zugriff auf das Werk habe. +
- +
- +
- +
-Geräteliste: Computerperimeter +
- +
-  * [[GER_TAB_DiconPerimeter]]+
   * [[GER_TAB_Octopus123]]   * [[GER_TAB_Octopus123]]
   * [[GER_TAB_Octopus500EZ2000R]]   * [[GER_TAB_Octopus500EZ2000R]]
Zeile 130: Zeile 86:
   * [[GER_TAB_EasyfieldPerimeter]]   * [[GER_TAB_EasyfieldPerimeter]]
   * [[GER_TAB_OptopolPTS920]]   * [[GER_TAB_OptopolPTS920]]
-  * [[GER_TAB_OptomolPTS2000]]+  * [[GER_TAB_OptopolPTS925]] 
 +  * [[GER_TAB_OptopolPTS2000]]
   * [[GER_TAB_Perimat206]]   * [[GER_TAB_Perimat206]]
   * [[GER_TAB_Peristat433]]   * [[GER_TAB_Peristat433]]
Zeile 137: Zeile 94:
   * [[GER_TAB_PerivistCompact]]   * [[GER_TAB_PerivistCompact]]
  
 +=== Gutachterliche Untersuchung ===
  
---> @ Herbert: Schreibweise "OptoMol" kann m.E. nicht stimmen (--> durch meine Korrektur ist nun auch der "link" gestört). Hat das DICON-Perimeter keine genaue Typbezeichnung? +//Gutachterlich// sind die Ergebnisse der automatischen //statischen// Rasterperimetrie nur dann verwertbar, wenn diese einen altersentsprechenden Normalbefund zeigen und nur unter Einhaltung vorgeschriebener Mindestanforderungen in Bezug auf Untersuchungsstrategien, technische Geräteeinrichtungen, Rasteranordnungen/Prüfpunktdichten und Exzentrizitäten (shUngewiss & Schiefer in [[ap_txt_automatischeperimetrie#Literatur]]).
-In dieser Liste scheint mir das Gerät MonCVOne der Fa. METROVISION zu fehlen.+
  
 +Die DOG-Kommission für die Qualitätssicherung sinnesphysiologischer Untersuchungsverfahren und Geräte ist in Abstimmung mit der gemeinsamen Rechtskommission von DOG und BVA sowie unter Zustimmung des geschäftsführenden Präsidiums der DOG zu folgender Einschätzung gelangt: Perimetrische Verfahren, die eine Untersuchung der Gesichtsfeldperipherie lediglich durch einen Fixationsversatz realisieren, sind nicht als gleichwertig zu solchen Perimetrieverfahren zu erachten, die eine Untersuchung der Gesichtsfeldperipherie unter Beibehaltung der Fixation des Gerätezentrums ermöglichen. Geräte mit Fixationspunktversatz zur Untersuchung der Gesichtsfeldperipherie werden daher nicht in nachstehender Liste gutachterlich geeigneter Automatik-/Computer-Perimeter aufgeführt.
  
-//Gutachterlich// sind die Ergebnisse der automatischen //statischen// Rasterperimetrie nur dann verwertbar, wenn diese einen altersentsprechenden Normalbefund zeigen und nur unter Einhaltung vorgeschriebener Mindestanforderungen in Bezug auf Untersuchungsstrategien, technische Geräteeinrichtungen, Rasteranordnungen/Prüfpunktdichten und Exzentrizitäten. +**Liste der Computer-Perimeter mit Eignung zur gutachterlichen Untersuchung**\\
-  +
---> @ Herbert: Bitte an dieser Stelle bitte Lit.-Verweis auf Pkt. 8 einbauen.+
  
-Die DOG-Kommission für die Qualitätssicherung sinnesphysiologischer Untersuchungsverfahren und Geräte ist in Abstimmung mit der gemeinsamen Rechtskommission von DOG und BVA sowie unter Zustimmung des geschäftsführenden Präsidiums der DOG zu folgender Einschätzung gelangt: Perimetrische Verfahren, die eine Untersuchung der Gesichtsfeldperipherie lediglich durch einen Fixationsversatz realisieren, sind nicht als gleichwertig zu solchen Perimetrieverfahren zu erachten, die eine Untersuchung der Gesichtsfeldperipherie unter Beibehaltung der Fixation des Gerätezentrums ermöglichen. Geräte mit Fixationspunktversatz zur Untersuchung der Gesichtsfeldperipherie werden daher nicht in nachstehender Liste gutachterlich geeigneter Automatik-/Computer-Perimeter aufgeführt.   +Computerperimeter, deren Befundergebnisse einer automatischen statischen Rasterperimetrie – nur im Falle eines altersentsprechenden Normalbefundes – und nur unter Einhaltung vorgeschriebener Mindestanforderungen in Bezug auf Untersuchungsstrategien, technische Geräteeinrichtungen, Rasteranordnungen/Prüfpunktdichten und Exzentrizitäten zu gutachterlichen Zwecken herangezogen werden können:
- +
---> @ Herbert: Aus Konsistenzgründen zur kinetischen Perimetrie sollte dann nachfolgend ein Auszug der vorgenannten Tabelle erscheinen, in denen alle Perimeter, die nur den zentralen 30°-Bereich untersuchen und/oder mit einem Fixationsversatz arbeiten oder andere o.g. Kriterien nicht erfüllen, ENTFERNT werden (Entwurf, s. nachstehend). +
- +
- +
- +
-Geräteliste: Computerperimeter, deren Befundergebnisse einer automatischen statischen Rasterperimetrie – nur im Falle eines altersentsprechenden Normalbefundes – und nur unter Einhaltung vorgeschriebener Mindestanforderungen in Bezug auf Untersuchungsstrategien, technische Geräteeinrichtungen, Rasteranordnungen/Prüfpunktdichten und Exzentrizitäten zu gutachterlichen Zwecken herangezogen werden können: +
- +
---> @ Herbert: Bitte voranstehende "Tabellenlegende" sorgfältig überprüfen und mit DOG-Verkehrs- und Rechtskommission sowie DOG-Präsidium abstimmen +
  
   * [[GER_TAB_Octopus500EZ2000R]]   * [[GER_TAB_Octopus500EZ2000R]]
Zeile 165: Zeile 113:
   * [[GER_TAB_MedmontPerimeter]]   * [[GER_TAB_MedmontPerimeter]]
   * [[GER_TAB_Twinfield]]   * [[GER_TAB_Twinfield]]
-  * [[GER_TAB_OptomolPTS2000]]+  * [[GER_TAB_OptopolPTS2000]]
   * [[GER_TAB_Perimat206]]   * [[GER_TAB_Perimat206]]
   * [[GER_TAB_Peristat433]]   * [[GER_TAB_Peristat433]]
   * [[GER_TAB_TAPccTAP2000TAP2000ct]]   * [[GER_TAB_TAPccTAP2000TAP2000ct]]
  
---> @ Herbert: Schreibweise "OptoMol" kann m.E. nicht stimmen (--> durch meine Korrektur ist nun auch der "link" gestört).  +\\ 
-In dieser Liste scheint mir das Gerät MonCVOne der Fa. METROVISION zu fehlen. +**[[ap_txt_automatischeperimetrie|zur Hauptseite Automatische Perimetrie]]**\\ 
- +**[[start|zur Startseite]]**
---> @ Herbert: Bitte nachprüfen, ob ich hier alle nicht gutacherlich geeigneten Perimeter korrekt aus dieser Liste entfernt habe.+